Die unterschätzte Hürde: Warum die Beweislast beim Versicherten liegt. Rückabwicklung Lebensversicherung – warum ohne Gutachten eines Aktuars der Erfolg kaum möglich ist?
Viele Versicherte wiegen sich in falscher Sicherheit, wenn sie glauben, ein Widerruf reiche aus, um eine fehlerhafte Lebens- oder Rentenversicherung problemlos rückabzuwickeln. Die Realität sieht anders aus: Zwischen dem klaren Grundsatz aus BGH- und EuGH-Urteilen – ein fehlerhafter Vertrag muss unter bestimmten Bedingungen rückabgewickelt werden – und der tatsächlichen Auszahlung des Geldes liegt eine juristische und mathematische Hürde, die oft unterschätzt wird.
Es geht nicht nur um die Frage, ob der Vertrag rückabgewickelt werden kann, sondern vor allem um das Wieviel – und hier entscheidet die Beweislast. Der Versicherte muss nicht nur Fehler in der Widerrufsbelehrung oder Aufklärungspflicht nachweisen, sondern auch exakt belegen, welchen finanziellen Anspruch er hat. Das ist kein Nebenschauplatz, sondern der Dreh- und Angelpunkt eines oft jahrelangen Verfahrens. Ohne präzise versicherungsmathematische Berechnungen, die der Gegenseite und dem Gericht standhalten, bleibt der beste Widerruf nur ein stumpfes Schwert.
BGH und EuGH öffnen Tür für Rückabwicklung – doch wie mit einem Aktuar-Gutachten das Maximum aus der Lebensversicherung sichern?
Die jüngsten Entscheidungen von BGH und EuGH haben die Rückabwicklung von Lebens- und Rentenversicherungen auf ein neues Fundament gestellt: Versicherte können auch Jahre nach Vertragsabschluss noch widersprechen, wenn die Belehrung fehlerhaft war – und haben Anspruch auf die vollständige Erstattung aller eingezahlten Beiträge plus erzielter Gewinne, nicht nur auf den Rückkaufswert. Der BGH stellte dabei klar, dass der Bewertungszeitpunkt der tatsächliche Auszahlungstag ist und keine Abschluss- oder Verwaltungskosten abgezogen werden dürfen. Der EuGH stärkt zusätzlich den Verbraucherschutz, indem er die Rückzahlungspflicht selbst bei bereits beendeten Verträgen bejaht. In der Praxis bedeutet das: Wer seine Rechte kennt, Beweise sichert und mit versicherungsmathematischen Gutachten – etwa von erfahrenen Aktuaren, die mathematische und statistische Methoden verwenden, um finanzielle Risiken zu bewerten und zu verwalten, insbesondere im Bereich der Versicherungen und Altersversorgung – arbeitet, kann erhebliche Rückzahlungen realisieren.
Versicherer blocken – aus Prinzip und Kalkül
Die Branche hat aus der Vergangenheit gelernt – allerdings nicht zugunsten des Kunden. Versicherungsunternehmen reagieren auf Rückabwicklungsforderungen in der Regel mit Standardablehnungen. Dahinter steckt eine klare Strategie: Erst wer hartnäckig bleibt, juristisch sattelfest ist und über die nötigen Beweise verfügt, kommt überhaupt in die Nähe einer Einigung oder eines positiven Urteils. Nach außen wird gerne argumentiert, man habe „ordnungsgemäß belehrt“ und korrekt abgerechnet. In der Praxis bedeutet das: Jeder noch so kleine Formfehler oder jede unvollständige Beweisführung wird genutzt, um die Forderung zu Fall zu bringen.
Was der Versicherte konkret belegen muss – wie viel Geld gibt es zurück?
Die Beweislast bei der Rückabwicklung von Lebens- und Rentenversicherungen ist kein formaler Nebenschauplatz, sondern der zentrale Stolperstein, auf den viele Versicherer bewusst setzen. Wer Ansprüche geltend machen will, muss zunächst den vollständigen Versicherungsvertrag vorlegen – und zwar nicht nur den Hauptvertrag, sondern auch sämtliche Anlagen, Bedingungswerke und Belehrungstexte. Ohne diese lückenlose Dokumentation fehlt die Grundlage, um juristisch sauber zu argumentieren.
Besonders heikel ist der Nachweis von Fehlern in der Widerrufsbelehrung: Diese müssen nicht nur präzise benannt, sondern auch rechtlich eingeordnet werden. Hierfür ist die Expertise eines Fachanwalts für Versicherungsrecht praktisch unverzichtbar, denn schon kleinste Formulierungsdetails können über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Hinzu kommt die Pflicht, jede gezahlte Prämie exakt zu belegen. Lücken in dieser Dokumentation können dazu führen, dass die Rückerstattung unvollständig ausfällt. Wer darüber hinaus Zinsen oder Gebühren zurückfordert, trägt auch hierfür die volle Beweislast – oft nur mit Hilfe versicherungsmathematischer Analysen schlüssig darstellbar.
Besonders anspruchsvoll ist der Nachweis des sogenannten Nutzungsersatzes: Der Versicherte muss belegen, dass der Versicherer mit den Beiträgen Gewinne erwirtschaftet hat. Das BGH-Urteil IV ZR 513/14 bildet hier den juristischen Rahmen, doch in der Praxis sind dafür detaillierte Gutachten nötig. Genau an dieser Komplexität setzen viele Versicherer an – sie wissen, dass ohne akribische Aufbereitung der Unterlagen und fundierte Expertise die meisten Verfahren im Sande verlaufen.
Gutachten als Schlüssel für den Erfolg
Ohne ein fundiertes, versicherungsmathematisches Gutachten gleicht die Rückabwicklung einer Lebens- oder Rentenversicherung einem Kampf zwischen David und Goliath – nur dass hier der Versicherer in der Regel bestens gerüstet ist. Diese Unternehmen verfügen über spezialisierte Rechtsabteilungen, interne Aktuare und jahrzehntelange Erfahrung darin, Ansprüche abzuwehren. Wer auf Augenhöhe agieren will, braucht daher einen unabhängigen Experten, der nicht nur die Zahlen kennt, sondern auch die Sprache der Gerichte spricht.
Genau an dieser Stelle kommt ein Aktuar wie Prof. Dr. Schade ins Spiel. Seine Arbeit geht weit über das bloße Erstellen von Berechnungen hinaus: Er analysiert jede Police bis ins Detail, ermittelt präzise, welchen Nutzungsersatz der Versicherer tatsächlich schuldet, und bereitet die Ergebnisse so auf, dass sie sowohl außergerichtlich als auch vor Gericht bestehen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass seine Gutachten nicht nur bei gütlichen Einigungen Wirkung entfalten, sondern auch in komplexen Prozessen als schlagkräftige Argumentationsgrundlage dienen.
Ein entscheidender Vorteil: Seine Gutachten sind gerichtserprobt und werden stetig weiterentwickelt – angepasst an die jeweils aktuelle Rechtsprechung und an die Fragen, die Richter in vergleichbaren Verfahren stellen. Dadurch entsteht eine Präzision, die in dieser Form bei vielen anderen Gutachtern fehlt. Während manche Anbieter ihre Einschätzungen für mehrere tausend Euro verkaufen, bietet Prof. Dr. Schade diese hochspezialisierte Leistung für 990 Euro – ohne Abstriche in der Akzeptanz oder in der Detailtiefe.
Das macht den Unterschied: Ein solides, fachlich unangreifbares Gutachten liefert nicht nur die nackten Zahlen, sondern die gesamte juristische Argumentationskette, die der Anwalt benötigt, um dem übermächtigen Versicherer standzuhalten. In einem Markt, in dem die Gegenseite systematisch auf formale Hürden und Beweislast setzt, kann genau diese Expertise der Hebel sein, der den scheinbar übermächtigen Goliath ins Wanken bringt.
Warum jetzt handeln – und nicht erst in Jahren?
Rückabwicklungen sind Marathons, keine Sprints. Rückabwicklungen von Lebens- und Rentenversicherungen sind in der Praxis selten geradlinige Verfahren – sie gleichen eher einem Ausdauerlauf, bei dem Ausdauer, Strategie und die richtige Unterstützung über Sieg oder Niederlage entscheiden. Vom Moment des ersten Widerspruchs bis hin zur tatsächlichen Auszahlung können nicht nur Monate, sondern Jahre vergehen. Für die Versicherer bedeutet jeder dieser Fälle mehr als nur eine juristische Auseinandersetzung: Er rüttelt an vermeintlich sicheren Fundamenten.
Denn viele dieser Verträge wurden vor Jahrzehnten abgeschlossen, zu einer Zeit, als Lebensversicherungen noch als Inbegriff der soliden Altersvorsorge galten. Die Unterlagen lagen fein säuberlich, sicher und wohltemperiert in den Archiven der Versicherer, der Fall schien abgeschlossen, die Rendite einkalkuliert. Aus Sicht der Unternehmen war alles ordentlich verbucht und juristisch wasserdicht – bis der Versicherungsnehmer mit dem Instrument des Widerspruchs die Tür zu einer vollständigen Rückabwicklung aufstößt.
Dabei hat sich der Charakter der Lebensversicherung längst gewandelt: Aus einer reinen Absicherung ist über die Jahrzehnte ein komplexes Finanzprodukt geworden, eng verzahnt mit Kapitalmärkten, Zinsentwicklungen und internen Kostenstrukturen. Für viele Versicherte ist es schwer verständlich, warum gerade diese finanztechnische Komplexität heute zum Schlüssel für eine erfolgreiche Rückabwicklung wird – und warum der Nachweis von Fehlern in Vertragsunterlagen oder Belehrungen so entscheidend ist.
Zeit spielt dabei eine doppelte Rolle: Einerseits wachsen die Zinsansprüche mit jedem Monat, in dem die Versicherungsgesellschaft die Beiträge genutzt hat. Andererseits drohen bei zu spätem Handeln empfindliche Verluste – etwa, weil wichtige Unterlagen nicht mehr auffindbar sind, Beweismittel schwerer zu beschaffen sind oder sich die Rechtslage zuungunsten der Versicherten verändert. Versicherer wissen um diese Hürden und setzen darauf, dass die Komplexität und die Dauer des Verfahrens viele Anspruchsteller entmutigt. Wer hier jedoch mit kühlem Kopf, einem erfahrenen Anwalt und einem belastbaren versicherungsmathematischen Gutachten antritt, kann den vermeintlich übermächtigen Goliath ins Wanken bringen.
Fazit: Rückabwicklung ist eine Frage der Strategie – und der Beweise
Der rechtliche Hebel existiert, doch ohne sorgfältige Vorbereitung, klare Beweisführung und ein belastbares versicherungsmathematisches Gutachten bleibt er wirkungslos. Versicherer setzen darauf, dass Kunden aufgeben oder sich mit geringeren Beträgen zufriedengeben. Wer das vermeiden will, muss vom ersten Schritt an professionell, präzise und ausdauernd vorgehen.
Gerade am Ende dieses langen, oft zermürbenden Weges steht für viele Versicherte die entscheidende Frage: Wem vertraue ich, wenn es um die exakte Berechnung meines Anspruchs geht? Warum nicht einen Gutachter beauftragen, der Chancen in meinem Fall sieht?
Die Erfahrung zeigt, dass es hier nicht allein auf die mathematische Kompetenz ankommt – sondern auf die praktische Bewährung der Gutachten im direkten Schlagabtausch mit den Versicherern und vor Gericht. Prof. Dr. Schade bringt genau diese Kombination mit: Seine Gutachten wurden nicht nur von spezialisierten Anwälten außergerichtlich erfolgreich eingesetzt, sondern haben auch in zahlreichen Gerichtsverfahren Bestand gehabt. Das bedeutet: Sie wurden stetig an die Detailfragen der Gerichte angepasst, geschärft und in ihrer Argumentationskraft weiterentwickelt.
Andere Gutachter mögen ebenfalls Potenzial in einem Fall erkennen – doch oft fehlt die Erfahrung aus der gerichtlichen Praxis. Ein Gutachten mag inhaltlich richtig sein, doch ohne erprobte Formulierungen, die den rechtlichen Angriffen der Gegenseite standhalten, verliert es im entscheidenden Moment an Schlagkraft.
Wer also auf maximale Erfolgsaussichten setzt, sollte sich fragen: Möchte ich im wohlmöglich wichtigsten Verfahren meines Lebens auf einen Gutachter vertrauen, dessen Arbeit schon vielfach unter realen Bedingungen bestanden hat – oder auf ein Erstlingswerk ohne juristische Feuerprobe? Die Antwort auf diese Frage ist nicht nur eine juristische, sondern auch eine strategische Entscheidung.
V.i.S.d.P
Dr. Rainer Schreiber
Dozent, Erwachsenenbildung & Personalberater
Über den Autor:
Personalberater und Honorardozent Dr. Rainer Schreiber, mit Studium der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Finanzierung, Controlling, Personal- und Ausbildungswesen. Der Blog schreiber-bildung.de bietet Themen rund um Bildung, Weiterbildung und Karrierechancen. Sein Interesse liegt in der beruflichen Erwachsenenbildung und er publiziert zum Thema Personalberatung, demografischer Wandel und Wirtschaftspolitik.
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